Bericht von Michael Kölbach
Mit der Zypern-Rallye stand die anspruchvollste Rallye des Jahres auf dem Programm. Einen Tag Asphalt und zwei Tage Schotter, das gab es schon ewig nicht mehr im Rallyekalender. Doch dies bedeutete ganz neue Herausforderungen für uns und das Team, denn es wurden sowohl Asphalt- als auch Schotterteile wie zum Beispiel Bremsen, Stoßdämpfer usw. benötigt.
Zypern zählt zu den langsamsten und kurvenreichsten Rallyes überhaupt, was viel Arbeit für den Beifahrer bedeutete. Schon das Training war recht anstrengend. Wir waren jeden Tag mindestens 12 Stunden unterwegs. Insgeamt habe ich weit über 300 Seiten in meinem Aufschrieb vollgeschrieben, diebei der Rallye natürlich auch alle vorgelesen werden mussten. Normalerweise haben wir bei einem WM-Lauf eine Wertungsprüfungsfahrzeit von ca. 3 bis 3,5 Stunden. In Zypern waren wir 5,5 Stunden unterwegs. Zum Glück war das Wetter nicht so heiß. In den Tagen zuvor hatte es sehr viel geregnet, wodurch die Strecken ziemlich schlammig waren. An einigen Stellen befürchteten wir, bei der Rallye stecken zu bleiben. Doch soweit kam es zum glück nicht. Wir bendeten die Rallye als Dritter in der Junior-WM und konnten wichtige Punkte sammeln und platzierten uns somit auf dem 2. Platz im Gesamtstand. Doch der Reihe nach…..
Der erste Tag sollte eigentlich reiner Asphalt sein, doch alle anderen Teilnehmer waren mit Schotterreifen unterwegs und das machte die Sache nicht leichter. Es waren zwar zum Teil Sandsäcke in den Kurven aufgestellt, damit diese nicht so geschnitten werden konnten, doch das interessierte kein Mensch, und so waren die Sandsäcke ziemlich schnell zerstört. Deshalb fanden wir extrem schlechte Strecken vor , was ein erhöhtes Risiko bezüglich Reifenschäden bedeutete. Der Erste, den es dann auch erwischte, waren dummerweise wir – direkt in der ersten Wertungsprüfung mussten wir einen Reifen wechseln und verloren fast drei Minuten. Auf der dritten Wertungsprüfung löste sich dann die Lauffläche an beiden Vorderreifen, was natürlich weiteren Zeitverlust bedeutete. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Denn auf der letzten Prüfung des Tages trafen wir einen Stein und verloren unser komplettes rechtes Rad inklusive Bremse, Radträger und Stossdämpfer. Somit mussten wir den Freitag leider vorzeitig beenden und das SuperRallye-System in Anspruch nehmen.
Auf den beiden Schottertagen (Samstag und Sonntag) ging es für uns dann nur noch darum, ins Ziel zu kommen, denn aus eigener Kraft konnten wir keinen Platz mehr aufholen. So sammelten wir wichtige Erfahrungen auf Schotter.
Unsere nächste Herausforderung heißt Ende April Argentinien, da wir die Rallye Portugall als Streichresultat nehmen. Ich hoffe sehr, das ich nach Argentinien Positiveres berichten kann.

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