Junior-Vizeweltmeister – das hört sich soo gut an…..
Nach vier Rallyes innerhalb von fünf Wochen kann ich Euch endlich wieder was Neues berichten.
Mitte September fing meine Rallye-Tour bei der Principe de Asturias Rallye in Spanien an. Und dort ist mir was passiert, was mir noch nie in meiner langjährigen Rallyegeschichte passiert ist: Aaron fuhr ohne mich über die Startrampe, aber nur beim Zeremonialstart…
Freitag morgens saß ich dann als erstes in unserem Citroen C2. Leider nur für kurze Zeit, weil wir wegen eines technischen Defekts ausscheiden mussten. Samstags sind wir wieder an den Start gegangen, aber die Zeiten waren nebenrangig. Wichtig war, dass wir einiges testen konnten und wieder Wertungsprüfungskilometer sammelten.
Nach einer Woche Pause sind wir zur Rallye San Remo nach Italien gereist. Neben gutem italienischen Essen lockte die Rallye auch mit einem außergewöhnlichen Zeitplan und mit der für mich längsten Wertungsprüfung seit dem Jahre 1995. Diese war 60 Kilometer lang und wurde zudem noch in der Nacht gefahren, was die ganze Angelegenheit noch spannender machte. Alleine für den Aufschrieb dieser Prüfung zu erstellen habe wir eine Stunde und 20 Minuten gebraucht. Doch während der Rallye durften wir nur 50 Kilometer fahren, da die Sonderprüfung wegen eines Unfalls abgebrochen wurde. Nach einem spannenden Kampf mit einem italienischen C2-Piloten beendeten wir die Rallye mit einem zweiten Platz in der Klasse. Wir hätten unsere Klasse noch gewinnen können, doch in der letzten Prüfung rutschen wir noch einmal in die Leitplanken und somit war das Thema Klassensieg zu den Akten gelegt. Aber da diese Rallye für uns auch nur eine Generalprobe für die restlichen beiden JRC-Meisterschaftsläufe war, war dieses Pech nicht ganz so schlimm.
Von Italien aus sind wir dann zur Rallye Catalunya nach Salou in Spanien gefahren. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten am Freitag kamen wir Samstags immer besser in Fahrt und am Sonntag konntenwir auch drei Bestzeiten für uns verbuchen und so beendeten wir die Rallye als dritter in der JRC. Da der Führende Ogier durch einen Fehler ausgeschieden war, bedeutete dieser 3. Platz für uns, dass wir in der Meisterschaftswertung nur 4 Punkte hinter dem Führenden lagen und somit bei der Rallye Korsika noch in den Titelkampf eingreifen konnten.
Ohne Pause ging es weiter nach Korsika. Neben einer schönen Insel und schönem Wetter wartete auch eine spannende Rally auf uns. Wir hatten zwei Möglichkeiten: Entweder volles Risiko gehen und versuchen den Führenden Ogier unter Druck zu setzen oder auf Platzierung fahren und Vize-Weltmeister werden. Die Entscheidung war schnell getroffen, als wir feststellen mussten, das wir der Spitze ohne unnötiges Risiko nur schwer folgen konnten. Also freundeten wir uns langsam mit dem „Vize-Weltmeister“ an…. Ins Ziel fuhren wir als Fünfter der JRC und in der Gesamtwertung durften wir tatsächlich Dank konstanter Leistung während der ganzen Saison 2008 den „Vize-Weltmeister ernten.
Ich muss wirklich sagen, dass es ein tolles Gefühl ist. Ich durfte im Rallye-Sport ja schon einige Siege feiern, aber das ist wirklich das Größte und ich freue mich jetzt noch mehr auf das, was noch folgt. Als Belohnung winkt uns im nächstenJahr ein Einsatz in einem C4 WRC. Und was das Jahr 2009 noch alles bringt, könnt ihr bald auf meiner Homepage lesen.
Bis dann
Euer Michael Kölbach
Burkart/Kölbach – Rallye Mexiko 2008